Bewusstsein und Heilung

Tod, Wiedergeburt & das spielende Bewusstsein

Idee Nr 1: Wiedergeburt

Wer sich mit dem Thema Wiedergeburt beschäftigt, kommt unweigerlich in Kontakt mit der Frage “Wer bin ich wirklich”. Ein Weltbild, das mich als Körper, als körperliches und mentales Konstrukt definiert, also als das, was ich angreifen und denken kann, hat naturgemäß Schwierigkeiten mit der Idee der Wiedergeburt. Denn es ist kein Geheimnis, dass alles Lebendige verfällt, dass also jeder Körper vergeht und schließlich stirbt und mit ihm auch das Gehirn und somit auch das Denken. 

Erst wenn ich die Idee des Bewusstseins integriere und davon ausgehe, dass das, was den Körper belebt, Bewusstsein ist, habe ich eine Möglichkeit, darüber hinausgehende Optionen zu betrachten. 

Das Christentum bietet zwar die Idee einer Seele an, die auch nach dem Tod weiter existiert, aber diese Seele wird als esoterischer Anteil eines einmaligen und scheinbar zufällig gewählten Körpers, und eines damit verbundenen Lebens gesehen. 
Aussagen wie: „Man lebt nur einmal“, oder „Ruhe in Frieden“ sind Zeugnis eines Weltbildes, wonach man also genau einen Versuch namens „Leben“ hat, danach beurteilt wird und schliesslich in einen ewig schönen oder unangenehmen Zustand versetzt wird. Klingt das nicht, angesichts völlig konträrer Schicksale, die ein Mensch durchleben kann bzw muss, nach einer himmelschreienden Ungerechtigkeit?

Demgegenüber steht das hinduistische bzw buddhistische Konzept des Kontinuums des Bewusstseins, das heißt, eines Bewusstseins, das immer wieder in den Zyklus aus Werden und Vergehen einsteigt und mit jedem Leben durch die gemachten Erfahrungen wächst.

Die treibende Lebenskraft ist hier also Bewusstsein, das weder sterben, noch krank werden kann.

Diese Anschauung hat ein paar ganz entscheidende Vorteile gegenüber der christlichen. Zunächst einmal gibt es da einen einen ganz anderen Blick auf den Tod. Denn nun habe ich die Möglichkeit, einen geliebten Menschen, der verstorben ist, wiederzusehen und vielleicht sogar in einem künftigen Leben wieder in Kontakt zu kommen. Und auch mein eigener Tod ist eine Erfahrung, die ich als das beobachtende Bewusstsein mache, es ist aber keineswegs das Ende aller Erfahrungen. Auch öffnet sich jetzt eine ganz andere Sicht auf die individuellen Lebensumstände: bin ich in meinem Leben ein Bettler, der sich mit Armut und Krankheit herum schlägt, so habe ich doch immerhin die Perspektive, im nächsten Leben ein reicher König zu sein. Und umgekehrt, könnte ich als Privilegierter doch auch ein ganz anderes Mitgefühl gegenüber weniger begünstigten Mitgliedern der Gesellschaft entwickeln, weil ich damit rechnen muss, dass ich im nächsten Leben eben diese Erfahrung machen könnte.

Die Wahrnehmung, dass also der eine durch Zufall begünstigt und durch angenehme Erfahrungen gesegnet ist, während der andere das andere Spektrum des Lebens durchleben muss, wird so aufgelöst. 

Ich werde gegen Ende dieser Session eine Geschichte erzählen, die die Idee, dass alles eins ist, so weit treibt, dass in Wahrheit nur eine einziges Wesen allen Menschen gleichzeitig belebt.

Wenn wir also die Idee der Wiedergeburt akzeptieren, und uns, anstatt mit dem Körper mit einem beobachtenden Bewusstsein identifizieren, eröffnet sich eine weitere Perspektive:

Idee Nr 2: Ich wähle meine Lebensumstände bewußt aus

Denn nun wird es möglich, dass ich aus dem Bardot heraus, also dem feinstofflichen Bereich wo sich alle nicht inkarnierten Seelen aufhalten, –  im christlichen christlichen Verständnis wäre das der Himmel – mir Lebensumstände und Inkarnationen gezielt aussuche. Das heißt ich schaue auf dieses junge Paar sehe die in ihnen angelegten Eigenschaften – gute wie auch schlechte – plus die sie umgebenden Lebensumstände, und sage jetzt wie bei einer Reisebuchung: ja darauf habe ich Lust, dies sollen meine Eltern werden.

Ich wähle also bewusst mein Spielfeld für das nächste Leben aus, blättere im Katalog der Lebensumstände, und buche das, worauf ich eben gerade Lust habe. Jetzt höre ich Dich sagen: aber wer würde sich dann in irgendwelche negativen Situationen hinein begeben?“.

Und so kommen wir fließend zur nächsten philosophischen Idee, welche Einen neuen Blick auf Heilung erlaubt. 

Bewusstsein als Spieler


Idee Nr 3: Bewusstsein benutzt die menschliche Existenz als Spiel.

Warum sollte Bewusstsein Erfahrungen machen wollen?

Stellen wir uns einmal vor, wir schauen einen Film im Kino an. In diesem Film ist ein absolut perfektes Leben dargestellt. In einem fernen Land, wo permanent die Sonne scheint und ganzjährig frische Früchte und Gemüse zu ernten sind, kommt im vollkommenen Königshaus eine kleine Tochter zur Welt. Behütet und von elterlicher Liebe umhüllt, wächst sie in perfekter Harmonie auf, umgeben von wohlmeinenden und weisen Dienern und Lehrern und ausschließlich liebevollen und entzückenden Freunden. Jeder Tag ist die pure Freude und die Königstochter ist in jeder Minute von positiven Lebensumständen gesegnet. Es gibt nur liebevolle Mitmenschen und begeisternde Hobbys und selbst das Lernen bereitet ihr große Freude und natürlich hat sie nur die besten Noten in der Schule. Mit 18 Jahren macht sie eine Begegnung mit einem Königssohn des Nachbarlandes und wieder Blitz schießt den beiden die Verliebtheit ein, die sie ein ganzes Leben lang nicht mehr verlassen sollte. Natürlich heiraten sie, vereinigen die Königreiche zu einem noch größeren und harmonischeren, bekommen Kinder, um die sie sich in perfekter Weise liebevoll kümmern und so weiter und so fort… 

Ich unterstelle dass du aus einem solchen Film nach spätestens einer halben Stunde aussteigen würdest, weil er dich so sehr langweilt.

Und so kann man auch das Bewusstsein verstehen, das sich mit Freude auf ein Lebensspiel einlässt, indem es Hindernisse, Schwierigkeiten, Probleme, Spannungen und so weiter gibt, indem also etwas zu tun ist, etwas zu erleben ist indem Aufregung ist, in dem Lösungen gefunden werden können, in dem also irgendeine Art von Wachstum möglich ist ist. 

Und so wie wir einen Film sehen wollen, wo die Dinge nicht alle nur in Ordnung sind, so spiel das Bewusstsein also diverse Spiele, begibt sich in verschiedene Existenzen umso die entsprechenden Erfahrungen machen zu können. 

Jetzt noch mal zur Frage, warum sollte Bewusstsein Erfahrungen machen wollen? Und woher kommt das Bewusstsein überhaupt? Spätestens jetzt wird klar, daß unser Verstand mit derartigen Fragen vollkommen überfordert ist. Dafür wurde er einfach nicht gemacht. Der Verstand ist wie die Ameise in der Bibliothek. Umgeben von einem schier unendlichen Wissensschatz, aber mit den zur Verfügung stehenden Instrumenten nicht in der Lage, diesen auch nur ansatzweise zu erfassen. Wir erfinden immer feinere Messinstrumente und zerlegen Materie in immer kleinere Teile und die Erkenntnis daraus ist, dass der Verstand ab einem gewissen Punkt einfach nicht mehr tauglich ist, um das was da erkannt und gemessen wird, zu interpretieren, geschweige denn zu verstehen. Deutlich wird es z.b. bei dem Doppelspaltexperiment, wo hervorgeht, dass immer das gefunden wird, wonach der Wissenschafter sucht, und das sind im einen Fall Teilchen und im anderen Fall eine Wellenform, also zwei völlig konträre Erscheinungsformen, obwohl  die Versuchsanordnung immer gleich ist.

Ab einem gewissen Punkt Ist unsere einzige Chance die Wahrnehmung. Das innere Wissen sozusagen. Um Dir ein Beispiel zu geben,  will ich  an dieser Stelle eine Geschichte aus meinem eigenen Leben  erzählen: ich kann mich noch gut erinnern, dass ich als Kleinkind immer dann, wenn ich mit mir alleine und in der Natur war, die Wahrnehmung hatte, das da eine Kamera ist, die mir über die Schulter schaut und mein ganzes Leben aufzeichnet.
“Tja das wird wohl der liebe Gott sein, von dem sie alle sprechen und der alles sieht und dem nichts verborgen bleibt.“
So erklärte ich mir das im zarten Alter von 4 oder 5 Jahren. Denn schließlich hatte man mir das bis dahin so erzählt. Da  war also diese Wahrnehmung dieser Kamera, war ein inneres Wissen, dass da eine externe Kraft ist, die ein Interesse an meinem Erleben hat. 

Heute erkläre ich es mir so, dass ich selbst die Kamera bin, die alles aufzeichnet. Ich schaue mir selbst quasi in jeder Minute des Lebens zu. Und ich zeichne nicht etwa abertausende Stunden von Belanglosigkeiten auf, sondern jede Minute des Filmes bereichert mein Bewusstsein. 

Die Frage, die sich jetzt geradezu aufdrängt, ist: Kann denn das Lebensspiel auch abgewandelt oder vielleicht sogar ein anderes Spiel begonnen werden? In anderen Worten: welche Möglichkeiten gibt es, das ursprünglich gewählte Spiel in eine Form abzuwandeln, die mir jetzt besser gefällt?
Kann das nur durch den Einstieg in ein neues Leben geschehen, oder kann ich auch im selben Leben einen Neustart des Spiels durchführen?

Wie würdest du für dich persönlich diese Fragen beantworten? Wie wir vorhin festgestellt haben ist es nicht möglich, das mit dem Verstand zu tun. Das wäre als ob ich die Ameise in der Bibliothek nach einer Erklärung für die Relativitätstheorie fragen würde. Selbst wenn die Ameise in Einsteins Buch lesen würde, hätte sie keine Chance, die Antworten zu erfassen.

Idee Nr. 4: Individualisiertes Bewusstsein entstammt dem “Einen”

Zu dem Konzept des Lebens Spiels das vom Bewusstsein gespielt wird, passt die Idee, dass das individualisierte Bewusstsein selbst ein Teil des Höchsten ist, ein Teil des Einen, das in allem ist und aus dem alles hervorgeht. 

Nach meinem Empfinden war Wasser immer die nächstbeste Analogie zur universellen göttlichen Kraft. Wasser ist in allem Lebendigen, was uns umgibt, Unser Körper besteht zu etwa 70% daraus. Könnte man sich Bewusstsein vielleicht als einen Wassertropfen vorstellen, der aus dem Ozean hervorgeht, und dann seine individuelle Reise antritt, spätestens zu dem Zeitpunkt, wo er aus einer Wolke heraus fällt?  


Welchen individuellen Weg dieser Wassertropfen auch immer nehmen mag, irgendwann ist er wieder mit dem Ozean vereint. Der eine mag in einem europäischen Bergbach landen, der nächste in einem tropischen Regenwald und der dritte  würde vielleicht für einige Zeit in einem Gletscher der Polkappen verharren.  Aber eines Tages würden sie alle wieder zu ihrem Ursprung, dem Ozean zurückkehren und die Erfahrungen ihrer individuellen Reise in das große Ganze einspeisen.

Wir haben bis jetzt eine Menge Ideen und Konzepte beleuchtet, die es aus meiner Sicht erleichtern, einen Heilungsprozess zu verstehen und zu unterstützen.

Zusammenfassend: wir haben zunächst über die SelbstIdentifikation als Bewusstsein gesprochen und das damit zusammenhängende Konzept der Wiedergeburt, wir haben zweitens die Wahl der Lebenssituation beleuchtet wir haben drittens überlegt, ob das Leben als Spiel begriffen werden könnte das von Bewusstsein gespielt wird, damit es sich entwickeln kann und wir haben schließlich auch noch überlegt, ob individualisiertes Bewusstsein, eventuell nur Teile eines einen universellen Bewusstseins sein könnte.

Zum Abschluss also noch die versprochene phantastische Geschichte Von Robert Heinlein, die das “Alles ist eins Konzept” auf die Spitze treibt, und damit jeden Verstand auf wundervolle Weise überfordert. 

Bevor die Geschichte beginnt, noch ein kleines Vorwort. Zahlreiche Physiker haben unabhängig voneinander den theoretischen Beweis erbracht, dass Zeitreisen auch in die Vergangenheit möglich sind. Zu einiger Berühmtheit hat es die Wurmloch Zeitmaschine des Physikers Kip Thorn gebracht.  Der Bau einer Wurmloch Zeitmaschine stellt nach dem heutigen Stand der Technik noch eine unüberwindliche technische Schwierigkeit dar. Aber in der Geschichte war es oft so, dass etwas, was theoretisch als möglich befunden wurde, mit späteren technischen Errungenschaften auch tatsächlich umgesetzt werden konnte. Die folgende Geschichte könnte also mit einer noch zu erfindenden Technologie eines Tages Realität werden. 

Zusammenfassung von  Robert Heinleins Geschichte “All you Zombies”:

1945 wird vor einem Waisenhaus in Cleveland auf geheimnisvolle Weise ein Säugling ausgesetzt. Einsam und ungeliebt wächst Jane auf und weiß nicht, wer ihre Eltern sind. Eines Tages, im Jahr 1963, verspürt sie eine seltsame Neigung zu einem Herumtreiber und verliebt sich in ihn. Doch gerade als Jane’s Situation eine Wendung zum Besseren zu nehmen scheint, kommt es zu einer Reihe von Katastrophen. Zunächst wird sie von dem Herumtreiber schwanger, welcher daraufhin verschwindet. Zweitens stellen die Ärzte bei der komplizierten Geburt fest, dass Jane sowohl männliche als auch weibliche Geschlechtsorgane besitzt, und sehen sich, um ihr Leben zu retten, gezwungen, die Sie in einen Er umzuwandeln. 

Schließlich raubt ein geheimnisvoller Fremder das Baby aus dem Kreißsaal. Unter dem Schock dieser Ereignisse, von der Gesellschaft ausgestoßen und vom Schicksal gebeutelt, wird er (ehemals sie) zu einem Trunkenbold und Herumtreiber. 

Jane (jetzt männlich) hat nicht nur ihre Eltern, die sie ja nie kennengelernt hat, und ihren Liebhaber verloren, sondern auch ihr einziges Kind. 

Jahre später, 1970, führt ihn (ehemals sie) der Zufall in eine verlassene Bar namens Pop´s Place, wo er (ehemals sie) seine tragische Geschichte einem älteren Barkeeper erzählt. Der verständnisvolle Barkeeper bietet dem Herumtreiber (ehemals Jane) die Möglichkeit, sich an dem Fremden zu rächen, der sie geschwängert und verlassen hat – unter der Bedingung, dass er dem Zeitreise Korps  beitritt. Nachdem die beiden eine Zeitmaschine bestiegen haben, setzt der Barkeeper den Herumtreiber im Jahre 1963 ab.
Er, der Herumtreiber, empfindet eine seltsame Zuneigung zu einer jungen Waisin, die bald schwanger wird. Daraufhin fliegt der Barkeeper mit seiner Zeitmaschine 9 Monate Richtung Zukunft, raubt den weiblichen Säugling aus dem Krankenhaus, fährt ins Jahr 1949 zurück und setzt das Baby vor einem Waisenhaus aus. 

Anschließend befördert der Barkeeper den völlig verwirrten Herumtreiber ins Jahr 1985, wo dieser dem Zeitreise Korps beiträgt. Nun endlich gelingt es dem Herumtreiber, sein Leben in Ordnung zu bringen, er wird ein geachtetes und in Ehren ergrautes Mitglied des Korps, nimmt die Tarnung eines Barkeepers an und bekommt in dieser Rolle seine schwierigste Aufgabe zugewiesen: eine Verabredung mit seinem Schicksal, ein Treffen mit einem Obdachlosen in Pop’s Place im Jahre 1970! 

Wer bis hierhin mitgekommen ist, weiß, dass gleich ein ein Herumtreiber mit Geschlechtsumwandlung  in die Bar kommt…