Profunde Erkenntnis durch achtsames Beobachten
Schauen wir zuviel auf Tabellen und Zahlen und zuwenig auf das Leben selbst?
In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gab es eine frappante Anzahl an Kindbettfieber an öffentlichen Geburtseinrichtungen. Im Gegensatz dazu, trat das Problem bei Heimgeburten eher selten auf.
Ignaz Semmelweis hatte in den 1850er Jahren durch aufmerksame Beobachtung herausgefunden, dass die Krankheit bei denjenigen Ärzten besonders häufig vorkam, die auch Leichen sezierten. Und dass die Fallzahlen dann zurückgingen, wenn sich diese Ärzte die Hände wuschen, nachdem sie aus dem Seziersaal kamen.
Die daraus resultierende Handlungsanweisung wurde jedoch von den damaligen Göttern in weiß als Affront aufgefasst.
Ohne, dass die Existenz von Keimen auch nur bekannt war, hatte Semmelweis durch achtsames Beobachten einen wichtigen und lebensrettenden Zusammenhang erkannt.
Die Kollegen Semmelweis´ betrachteten dessen Erkenntnisse als pure Absurdität, er wurde mit 47 Jahren in eine Psychiatrische Klinik eingeliefert und verstarb dort innerhalb von 2 Wochen.
In der heutigen Zeit wäre eine solche Vorgangsweise ganz und gar undenkbar, oder? Niemals wäre es vorstellbar, dass Laien die „Verschwörungstheorien“ – teilweise von hochangesehenen Wissenschaftlern formuliert – auseinandernehmen, noch bevor man die Chance hätte, die Aussagen wertfrei zu untersuchen. Geschweige denn, ein offener und öffentlicher Diskurs beider Seiten stattfinden darf.
Ich will damit nicht andeuten, dass das, was als Verschwörungstheorie bezeichnet wird, immer wertvoll ist, sondern nur, dass – damals wie heute – gewisse Interessen hinter der „öffentlichen Meinung“ stehen und es daher ratsam ist, sich selbst ein Bild zu machen. Quasi sein eigener Faktenchecker zu werden.
Ein Ausspruch Magellans bringt perfekt zur Geltung, was ich meine:
„Die Kirche sagt, die Erde sei flach, aber ich weiß, dass sie rund ist, denn ich habe den Schatten auf dem Mond gesehen, und ich habe mehr Vertrauen in einen Schatten als in die Kirche.“
Das klingt erstmal schlüssig, aber ist es nicht so, dass unter bestimmten Umständen auch eine Scheibe einen kreisförmigen Schatten werfen könnte?
Wie wäre es mit der Herangehensweise des Griechen Eratosthenes, der im dritten Jahrhundert vor Christus in Alexandria lebte: Ihm kam zu Ohren, dass es in der Ägyptischen Stadt Syene einen Brunnen gibt, in dem sich am Tag der Sommersonnenwede die Sonne in einem Brunnen spiegelt – und zwar auf perfekte Art und Weise. Eratosthenes schlug zunächst in seiner Heimatstadt Alexandria einen Stock in die Erde und wartete auf die nächste Sommersonnenwende. Er sah, dass sein Stock am 21. Juni um 12 Uhr einen Schatten warf, aus dem sich ein Einstrahlungswinkel von 7,2 Grad errechnen ließ.
Vor der nächsten Sonnensonnenwende reiste er nach Syene und fand das Grücht bestätigt, dass sich zur besagten Zeit dort die Sonne tatsächlich in einem Brunnen spielgelte, also auch ein Stock dann keinerlei Schatten warf. Daraus schloss er, dass die Erdoberfläche gekrümmt sein musste.
Durch achtsames Beobachten hatte er herausgefunden, dass die „öffentliche Meinung“ ein Irrglaube war. Und nicht nur das. Aus den Schattenwinkeln und der Entfernung der beiden Städte, in denen er Messungen vorgenommen hatte, errechnete er einen Erdumfang von 40.000 Kilometern. Das ist eine Genauigkeit von 99,92% – wohlgemerkt vor 2300 Jahren!
Der Aberglaube, auf einer Scheibe zu leben, wurde dennoch von den herrschenden Mächten für viele weitere Jahrhunderte aufrecht erhalten und im Zuge dessen zig „Aufrührer“ und „Abweichler“ umgebracht, die die geltende Meinung in Frage stellten.
Natürlich besteht die Gefahr, dass Sie beim Beobachten falsche Kausalitäten herstellen oder anderen Irrtümern aufsitzen. Das sollte Sie jedoch nicht dazu verleiten, das forschende Beobachten ausschliesslich anderen zu überlassen. Und das gilt ganz besonders in Bezug auf Ihren Körper.
Niemand kennt diesen wie Sie selbst, niemand ist in der Lage, derart viele Daten zu sammeln, und daraus sinnvolle und heilungsfördernde Rückschlüsse zu ziehen.
Fragen Sie also so oft wie möglich:
Wie bekommt mir
- diese Speise
- dieses Medikament
- dieser Ort
- diese Partnerschaft
- diese Luft
- diese Gewohnheit
- diese Freundschaft
- diese Tätigkeit
- dieses Nahrungsergänzungsmittel?
Wann ist eine Verschlechterung meines Zustandes eingetreten, und was war zu dieser Zeit in meinem Leben los?
Was passierte, als ich mich besser fühlte?
Im Folgenden noch eine weitere kleine Geschichte, die zeigt, auf welch einfache Weise man noch vor 250 Jahren Forschung & Medizin betrieben hat – und wie erfolgreich das war:
Im Jahr 1754 regten sich beim britischen Schiffsarzt James Lind Zweifel, dass die Menschen, die an Skorbut erkrankten, richtig behandelt wurden. Die Seemänner waren damals oft wochenlang mit dem Schiff unterwegs und mussten von den Vorräten an Bord leben. Manchmal war das nichts als Schiffszwieback.
Heute nimmt man an, dass es unter diesen extremen Ernährungsbedingungen zu einem Vitamin C Mangel kam und die Seefahrer deshalb an Skorbut erkrankten. Zu den Symptomen zählen Muskelschwund, hohes Fieber und schwerer Durchfall, oft mit Todesfolge.
Damals kannte man noch keinen Stoff namens Vitamin C, der unter anderem in Zitrusfrüchten vorkommt. Erst 1921 wurde die Ascorbinsäure durch den Biochemiker Silvester entdeckt und Vitamin C benannt.
Zu der Zeit von James Lind gab es sechs verschiedene Behandlungsmethoden von Skorbut: Obstwein, Schwefelsäure, Essig, Muskatnuss, Orangen und Zitronen.
Lind suchte 12 Seeleute die alle an denselben Skorbut Symptomen litten, und brachte sie unter gleichen Bedingungen in punkto Unterkunft und Verpflegung unter. Weiters teilte er diese zwölf Seeleute in sechs Gruppen ein. Jede dieser Zweiergruppen wurde nun je einer der sechs üblichen Behandlungsmethoden unterzogen.
Die Behandlung mit Zitrusfrüchten zeigte mit Abstand die beste Wirkung.
James Lind veröffentlichte seine Entdeckung, woraufhin Sorge getragen wurde, dass auf allen Schiffen Zitronensaft mit an Bord war. Als Folge ging die Zahl der Skorbut Erkrankungen rasant zurück.
Und jetzt stelle ich eine provokante Frage: Warum betreiben wir diese Art von Forschung heute nicht mehr? Warum quartiert man nicht 12 Krebspatienten (mit derselben Krebsart und im selben Stadium) in einer Klinik ein und lässt jeweils 2 davon folgende Therapieform ausprobieren:
- Cannabis Öl
- DMSO
- Spezielle Ernährung (zB ohne Kohlenhydrate)
- Die Gerald Hagler Kombination: Bengston, Krafttraining, Innenschau, Wald & Barfuß Gehen in der Natur, Atemtraining
- Reiki
- Chemotherapie & Bestrahlung
Der ganze Versuch, sagen wir, mindestens über 6 Wochen.
Und ich meine damit, es wirklich wie damals zu machen, also KEINE tägliche Blutabnahme und -analyse von Krebsmarkern, sondern erst nachdem die 6 wöchige Frist um ist.
Den Menschen als Ganzes sehen, nicht als eine chemische Suppe, die man jederzeit durchmessen und mit Chemie von außen beeinflussen kann wie einen Swimmingpool.
Denn die feinstoffliche Ebene – das Bewusstsein – lässt sich nicht messen, zumindest nicht mit den heute zur Verfügung stehenden Mitteln.
Sehr wahrscheinlich ist es trotz modernster technischer Einrichtungen auch heute noch so, dass wir – wie zu Semmelweis´ Zeiten – gewisse Faktoren einfach noch nicht verstehen, weil wir sie nicht messen können.
Aber den Effekt beobachten, das könnten wir. Und daraus sinnvolle Schlüsse ziehen.
Mir ist bewusst, dass das Gesagte provokant ist und ich würde mich sehr für DEINE Meinung dazu interessieren.
Warum beobachten wir heute nicht mehr, sondern forschen nur noch in Labors?
Ist es für die moderne Medizin einfacher, eine Blutanalyse durchzuführen, als einem Patienten aufmunternde oder auch mahnende Worte zu schenken?