Selbstheilungs Akademie

Die Heilwirkung von Altruismus

Wer krank ist, hat das eigene Wohlbefinden im Fokus. Neueste Forschungen zeigen, dass durch Altruismus große Heilwirkung auf den Helfenden entstehen kann. 

“Ein großzügiger Mensch wird aufblühen; der, der andere aufrichtet, wird selbst aufgerichtet werden.” 

– Bibelzitat

Altruismus und verwandte Begriffe wie Kooperation oder wechselseitiges Geben und Nehmen werden im Allgemeinen als typisch menschliche Eigenschaften wahrgenommen. Doch auch höher entwickelte Säuger sind dazu in der Lage: Affen hören sofort auf zu fressen, wenn gleichzeitig ein Gruppenmitglied Schmerz erleidet. Elefanten kümmern sich aktiv um schwache oder gestresste Artgenossen, und Delfine helfen anderen, wenn diese sich in einem Netz verfangen haben. 

Fest steht, auch der Mensch ist von Natur aus kooperativ: 14 bis 18 Monate alte Kinder helfen anderen, z. Bsp. beim Erreichen entfernter Objekte, oder beim Öffnen eines Schranks, ohne, dass sie dafür eine Belohnung erwarten. Diese Hilfsbereitschaft setzt sich grundsätzlich ein ganzes Leben lang fort, so sie nicht durch sozioökonomische Umstände eingeschränkt wird. Menschen sind also von Natur aus bereit, anderen zu helfen. 

Im Mahayana Buddhismus ist Altruismus das höchste Ziel des Seins. Allerdings geht es hier nicht um eine schnelle Hilfestellung in irgendeiner Form, sondern darum, das Mitgefühl in einer solchen Weise zu kultivieren, dass wir in der Lage sind, andere von Ihrem Leiden zu befreien. Als Analogie: Wenn dich jemand nach dem Weg zum Bahnhof fragt, kannst Du ihm den Weg dorthin erklären und somit eine kurzfristig wertvolle Information geben.

Ein Buddha könnte aber auch den Weg zur Erleuchtung beschreiben, mit allen Details, die dieser Mensch in seiner jetzigen Situation braucht. Ein Buddha wird man aber nur durch langes Training des Geistes, welches zum Ziel hat, Altruismus von einem zwar zutiefst menschlichen, schlussendlich aber doch flüchtigen “Reflex” zu einem permanenten Seinszustand zu machen. Und weil es in diesem Buch um das Thema Heilung geht, sei auch noch erwähnt, dass ein durch den Buddhismus derart geschulter Geist jede Krankheit transformiert. Als Selbstheilungsmethode, die schnell wirkt, taugt die Buddhistische Lehre aber leider nicht. 

Heilfaktor Altruismus
Heilfaktor Altruismus

Altruismus als Heilfaktor – gesund werden, indem man anderen hilft

Altruismus wurde bereits im vorigen Jahrhundert ausführlich untersucht. Diverse Studien zeigen eindeutig, dass durch altruistische Handlungen nicht nur der Unterstützte, sondern auch der Helfer profitiert. Stephen G. Post verfasste 2005 einen Artikel im amerikanischen Magazin für Verhaltenspsychologie mit dem Titel “Altruismus, Wohlbefinden & Gesundheit”, in dem er zu folgendem Schluss kommt:

“Es existiert eine starke Korrelation zwischen Wohlbefinden, Glück, Gesundheit und Langlebigkeit bei Menschen, die Anteil nehmend, mitfühlend und wohlmeinend sind – solange sie sich dadurch nicht verausgaben. Es kann gesagt werden, dass der emotional Großzügige ein gesünderes und glücklicheres Leben führt. Eine Ichbezogenheit loszulassen, in welcher man sich nur um Andere kümmert, solange sie einem selbst nützlich sind, bringt uns unserem wahren und gesünderen Seinszustand näher, genau wie es in allen religiösen und spirituellen Traditionen beschrieben steht.”

Der vollständige Artikel von Stephen G. Post ist hier zu finden: https://is.gd/zArWYu

Ein weiteres interessantes Thema ist der Altruismus, der aus eigenem Leiden heraus geboren ist. Es geht hier darum, dass jemand, der beispielsweise an einem Posttraumatischem Stresssyndrom leidet, schneller wieder gesund wird, wenn er einerseits emotionale Zuwendung erhält, andererseits aber auch anderen Zuwendung gibt. Dies würde bestätigen, was der dauer-depressive Kriegsveteran Wess im Zusammenhang mit der „Kraft der 8 Methode“ beschreibt, nämlich dass sich bei ihm durch die Konzentration auf die Gesundheit anderer plötzlich sein eigener Zustand auf dramatische Weise besserte. Im Englischen gibt es sogar einen Begriff, der diesen Prozess beschreibt: PTG steht für “Post Traumatic Growth”, was frei übersetzt bedeutet: ‘Stärkung der Persönlichkeit nach einem Trauma’.

Dies ist insofern interessant, als ein vordergründig schlimmes Erlebnis immer auch als Anstoß für transformative Veränderung gesehen werden kann, genau wie dies von vielen spirituellen Lehrern proklamiert wird.

Der Schlüssel dafür ist, dass wir uns nicht in eine Opferrolle hineinbegeben. Und Altruismus ist insofern hilfreich, als er hilft, den Fokus von mir auf andere zu richten, was zumindest kurzzeitig aus der Opferrolle befreit, denn jemand, der anderen zur Hand geht, kann sich nicht gleichzeitig als Opfer erfahren. 

Details zum Thema „Altruismus geboren aus Leid“ finden Sie in diesem Artikel des Magazins American Association of Orthopsychiatry (2008, Vol. 78, No. 3, 267–280) https://is.gd/B1Rdsk

Um Altruismus als Heilkraft geht es auch bei der „Kraft der 8“:
Die “Kraft der 8” Methode von Lynne McTaggart
In ihren 30er Jahren begab sich die US-Amerikanische Journalistin Lynne McTaggart wegen Wirbelsäulenproblemen und einer Candida-Infektion in ärztliche Behandlung. Sie wurde mit Aussagen wie ‘Sie sind Kandidatin für eine Hüftoperation.”, oder “Das wird ein langer und schmerzvoller Weg.” oder: “Sie haben Skoliosis, das ist leider unheilbar.” konfrontiert. Alles Vermutungen, die sich im Nachhinein als falsch…
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