Ärzte Aussagen als selbst erfüllende Prophezeiungen
„Ohne Behandlung XYZ haben Sie nur noch 3 Monate…“
Dies ist eine Standard Aussage, von Onkologen. Aber geht das wirklich nicht anders? Verabreicht man einem Patienten dadurch nicht einen Schuss Angst, die ihn noch zusätzlich schwächt?
Was ein Arzt sagt, ist oft eine selbst erfüllende Prophezeiung.
In ihren 30er Jahren begab sich die US-Amerikanische Journalistin Lynne McTaggart wegen Wirbelsäulenproblemen und einer Candida-Infektion in ärztliche Behandlung. Sie wurde mit Aussagen wie ‘Sie sind Kandidatin für eine Hüftoperation”, oder “das wird ein langer und schmerzvoller Weg” oder: “Sie haben Skoliosis, das ist leider unheilbar”’ konfrontiert. Alles Vermutungen, die sich im Nachhinein als falsch herausstellten, sie aber in ein tiefes Loch stürzen ließen.
Bei anderer Gelegenheit hörte sie physiotherapeutisches Personal sagen: “Mal sehen, ob sie nach dieser Übung immer noch lahmt.” Sie spürte so am eigenen Körper, welch destruktive Wirkung solche Äußerungen und Urteile von Leuten haben, “die es ja wissen müssen”.
Ärzte machen also den gleichen Fehler wie viele Eltern, die ihren Kindern einimpfen: “Du kannst nicht singen”’ oder: “Du bist unbegabt in mechanischen Aufgaben.” oder: “Eine Tänzerin wird aus Dir wohl nie.” Derartige Aussagen können prägend sein und einen Krankheitsverlauf maßgeblich negativ beeinflussen.
Dies wird durch folgendes Experiment verdeutlicht:
Am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf testete man die Schmerzempfindlichkeit an 22 Probanden. Diese befanden sich während des Versuchs in einem Magnetresonanztomographen, sodass ihre Hirnströme fortlaufend gemessen werden konnten. Außerdem erhielten sie eine Infusion mit Kochsalzlösung. Man fügte den Probanden nun einen unangenehmen Hitzereiz zu und bat sie, die Intensität auf einer Skala von 1 bis 100 anzugeben. Im Durchschnitt wurde der Wert mit 66 angegeben.
Sie erhielten dann, ohne darüber informiert zu werden, ein starkes, opiathaltiges Schmerzmittel. Jetzt wurde das Schmerzempfinden durchschnittlich mit Stärke 55 angegeben.
Teilte man den Probanden mit, dass sie nun ein hochwirksames Medikament bekommen würden, wobei man den Wirkstoff und die Dosis nicht veränderte, sank der Wert der angegebenen Schmerzempfindung auf 39. Alleine das Wissen um die Art des Medikaments hatte die Wirkung also mehr als verdoppelt. Besonders interessant an diesem Versuch waren die gleichzeitig durchgeführten Aufzeichnungen der Hirnströme.
So konnte gezeigt werden, dass es sich bei der Wahrnehmung der Versuchsteilnehmer nicht um ein subjektives Empfinden handelte, sondern dass in den entsprechenden Hirnregionen tatsächlich ein geringerer Schmerzreiz auftrat. In anderen Worten hatte allein die Erwartungshaltung das Empfinden physisch beeinflusst.
Dieser Versuch enthielt noch ein drittes Szenario: In diesem teilte man den Probanden mit, nun würde die Gabe des Medikaments eingestellt werden, man müsse sich also auf mehr Schmerzen einstellen. Tatsächlich wurde die Arznei nach wie vor weiter intravenös verabreicht. Wieder war die Erwartungshaltung verantwortlich für das Empfinden. Denn nun stieg der Schmerzpegel fast wieder auf den ursprünglichen Wert, der ohne Medikamentengabe gemessen wurde, nämlich auf 64 an.
Die negative Erwartung hatte den Effekt des Medikaments vollständig zunichte gemacht.
In dieser vielbeachteten Studie konnte also der sogenannte Nocebo Effekt nachgewiesen werden, der auch immer dann eintritt, wenn der Arzt dem Patienten durch unbedachte Aussagen die Hoffnung raubt.
Sie können die Studie hier einsehen: https://is.gd/0lcfX0
Lynne McTaggart ließ sich jedoch von den gehörten Aussagen nicht weiter irritieren und suchte sich Ärzte und Therapeuten, die ihren Problemen mit einer positiven und aufbauenden Haltung begegneten, und konnte ihre Leiden in verhältnismäßig kurzer Zeit erfolgreich therapieren.
Sie erfuhr also am eigenen Körper sowohl, was kontraproduktive Äußerungen in einem Menschen anrichten können, als auch das Gegenteil davon.
Ganz Journalistin, begann Sie sich nun für die physischen Auswirkungen von Gedanken im Allgemeinen zu interessieren.
Im Zuge dessen stieß sie auf die Heilwirkung von konzertierter Gruppenintention.
In diesem Artikel können Sie mehr über Lynne McTaggarts Arbeit und ihre „Kraft der 8“ Methode lernen.